top of page
Bernhard Metzger

Effizientes Projektmanagement: Worauf es bei der Earned Value Analyse (EVA) ankommt

Aktualisiert: 15. Aug.

Die Earned Value Analyse (EVA) ist ein mächtiges Werkzeug im Projektmanagement, das Einblicke in den aktuellen Projektstatus und Prognosen über den weiteren Verlauf ermöglicht. Sie bietet eine objektive Methode zur Bewertung der Projektleistung, indem sie geplante und tatsächliche Kosten sowie den Projektfortschritt miteinander vergleicht. Doch worauf sollte man bei der Anwendung dieser Methode besonders achten?

In diesem Beitrag werden die wichtigsten Aspekte und Herausforderungen der EVA detailliert erläutert.



Die Grundlagen der Earned Value Analyse


Die EVA basiert auf drei zentralen Kennzahlen:


  • Planned Value (PV): Der geplante Wert der Arbeit, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen sein sollte.

  • Actual Cost (AC): Die tatsächlichen Kosten, die bis zu diesem Zeitpunkt angefallen sind.

  • Earned Value (EV): Der Wert der tatsächlich geleisteten Arbeit bis zu diesem Zeitpunkt.


Diese Kennzahlen ermöglichen die Berechnung von wichtigen Indikatoren wie der Kostenvarianz (CV) und der Terminvarianz (SV), die wiederum zur Bewertung der Projektleistung dienen.



Wichtige Aspekte der Earned Value Analyse


1. Präzise Planung und Datenerfassung

Eine der größten Herausforderungen bei der EVA ist die Notwendigkeit einer genauen und detaillierten Projektplanung. Ein umfassender Projektstrukturplan und eine akkurate Aufteilung in Arbeitspakete sind unerlässlich. Die geplanten Kosten (PV) und die tatsächlichen Kosten (AC) müssen regelmäßig und präzise erfasst werden, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen.


2. Regelmäßige und konsistente Fortschrittsbewertung

Die EVA erfordert eine kontinuierliche Bewertung des Projektfortschritts. Dies bedeutet, dass der Fertigstellungsgrad (EV) regelmäßig ermittelt und mit den geplanten Werten verglichen werden muss. Eine konsistente und zeitnahe Erfassung dieser Daten ist entscheidend, um Verzerrungen zu vermeiden und genaue Prognosen zu ermöglichen.


3. Interpretation der Ergebnisse

Die bloße Berechnung der EVA-Kennzahlen reicht nicht aus. Es ist ebenso wichtig, diese Zahlen zu interpretieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Eine positive Kostenvarianz (CV > 0) bedeutet beispielsweise, dass das Projekt günstiger als geplant verläuft, während eine positive Terminvarianz (SV > 0) darauf hinweist, dass das Projekt schneller als geplant voranschreitet. Diese Informationen müssen im Kontext des gesamten Projektverlaufs betrachtet werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.


4. Einsatz geeigneter Software

Aufgrund der Komplexität der EVA und der Notwendigkeit, große Datenmengen zu verarbeiten, ist der Einsatz von Projektmanagement-Software nahezu unverzichtbar. Diese Softwarelösungen ermöglichen eine effiziente Datenerfassung, Berechnung und Visualisierung der EVA-Kennzahlen, was den Prozess erheblich erleichtert und die Genauigkeit der Ergebnisse verbessert.


5. Berücksichtigung von Annahmen und Unsicherheiten

Die EVA basiert auf bestimmten Annahmen über den Projektverlauf, die nicht immer zutreffen müssen. Unvorhergesehene Ereignisse oder Änderungen im Projektumfang können die Genauigkeit der Prognosen beeinträchtigen. Daher sollten die getroffenen Annahmen immer dokumentiert und in die Interpretation der Ergebnisse einbezogen werden.



Grenzen der Earned Value Analyse

Trotz ihrer Vorteile hat die EVA auch ihre Grenzen. Sie setzt einen linearen und gleichmäßigen Projektfortschritt voraus, was in der Praxis selten der Fall ist. Zudem kann die Methode bei ungenauen oder verspäteten Daten zu falschen Schlussfolgerungen führen. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Komplexität der Methode, die für weniger erfahrene Projektmanager eine Herausforderung darstellen kann.



Fazit

Die Earned Value Analyse ist ein wertvolles Instrument im Projektmanagement, das fundierte Einblicke in den Projektfortschritt und die Ressourcennutzung bietet. Um die Vorteile der EVA voll auszuschöpfen, ist eine präzise Planung, regelmäßige Datenerfassung und sorgfältige Interpretation der Ergebnisse unerlässlich. Mit der richtigen Herangehensweise und geeigneter Softwareunterstützung kann die EVA dazu beitragen, Projekte effizienter zu steuern und erfolgreich abzuschließen.


 

Über BuiltSmart Hub



BuiltSmart Hub ist Ihre zentrale Plattform für innovative Technologien, Baupraktiken und Produkte, die das Planen, Bauen und Managen von Projekten effizienter und fortschrittlicher machen.


Gegründet von Bernhard Metzger, einem erfahrenen Bauingenieur, Projektentwickler und Fachbuchautor mit über 35 Jahren Erfahrung, bieten wir fundierte Einblicke, hochwertige und gut recherchierte Inhalte und eine Vielzahl an Themen, um in der schnelllebigen Welt des Planens und Bauens von Bauwerken auf dem neuesten Stand zu bleiben:

Von detaillierten Projektdokumentationen, Experteninterviews und Berichte über die neuesten technologischen Entwicklungen, KI und Robotik sowie Softwarelösungen und vieles mehr.


Darüber hinaus bieten wir maßgeschneiderte Dienstleistungen wie Content-Creation, Vorträge, exklusive Video-Inhalte, Consulting und Schulungen an.


BuiltSmart Hub – Ihr Partner für die Zukunft des Bauens, mit einem klaren Fokus auf Qualität und Verständlichkeit.


 

Kontakt


BuiltSmart Hub

Dipl. Ing. (FH) Bernhard Metzger

Comments


Wählen Sie weitere Themen aus

Kategorien

Tag Cloud - Entdecken Sie mehr Inhalte (alphabetisch sortiert)
bottom of page